Antibiotika – Fluch oder Segen?

Antibiotika, verschiedene Tabletten
Foto von Roberto Sorin auf Unspash

Antibiotika sind ein Wundermittel, sie können bakterielle Erreger gezielt abtöten und so Infektionen schnell bekämpfen. Doch seit einigen Jahren treten immer mehr resistente und multiresistente Keime auf.

Deshalb wird jedes Jahr am 18. November auf eine bewusste Verwendung von Antibiotika aufmerksam gemacht. Denn weltweit sterben jährlich 700.000 Menschen an Infektionen mit resistenten Erregern – Antibiotikaresistenzen sind also längst ein globales Problem und erfordern effiziente Gegenmaßnahmen.

Bakterien können aufgrund ihrer Struktur gegen bestimmte Antibiotika unempfindlich sein, oder durch Mutationen resistent werden. Die jeweiligen Arzneimittel verlieren damit ihre Wirkung und die Infektionen lassen sich nur noch mit Reserveantibiotika oder überhaupt nicht mehr behandeln. Das begünstigt die Verbreitung von Krankheiten und schwere Erkrankungen häufen sich.

Der Vorgang der Bakterienmutation mit Entstehung von Resistenzen ist natürlich, er wird jedoch durch zu häufigen und nicht indizierten Einsatz dieser Medikamente in der Humanmedizin (Antibiotika wirken gegen Bakterien, nicht gegen Viren) stark vorangetrieben. Durch mangelhafte Hygiene können sich resistente Erreger weiter vermehren und ausbreiten. Außerdem werden Antibiotika in der Tierhaltung in großen Mengen eingesetzt.

Um die Entstehung neuer Resistenzen zu vermeiden, müssen Antibiotika angemessen eingesetzt werden. Behandlungsbeginn und deren Dauer, sowie die Dosierung und der jeweilige Wirkstoff müssen auf Patient und Erreger abgestimmt sein. Durch Hygienemaßnahmen können Infektionen generell sowie auch die Verbreitung resistenter Bakterien verhindert werden. Jeder kann also mit Impfungen und guter Handhygiene seinen Teil dazu beitragen, dass resistente Bakterien eingedämmt werden. Helfen auch Sie mit, denn den Kampf können wir nur gemeinsam gewinnen!